Am 8. März 1907 wurde Edwin „Willi“ Bolien im Berliner Wedding geboren. Hier wuchs er zusammen mit einer Schwester als Arbeiterkind auf und machte eine Ausbildung zum Klempner. 1935 heiratete er seine Frau Hildegard Plantikow. Das Paar bekam einen Sohn, Edwin, der 1942 geboren wurde. Bereits vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 verkehrte Willi Bolien in Kreisen der Arbeiterbewegung und unter Kommunist*innen. Ab 1933 intensivierten sich die Kontakte und 1943 begannen seine Bemühungen, in seinem Betrieb Widerstand zu leisten. Er verteilte Flugschriften, sammelte Geld und suchte den Kontakt zu Zwangsarbeiter*innen. Mit der Evakuierung seiner Frau und seines Sohnes ins brandenburgische Herzberg, die die beiden vor den Gefahren der Luftangriffe der Alliierten auf Berlin schützen sollte, weitete er dort seinen Wirkungskreis aus und versuchte auch hier eine Widerstandszelle aufzubauen. In dieser Zeit verlor einer seiner Freunde durch einen Bombenangriff seine Wohnung. Um ihm und seiner Familie zu helfen, überließ Willi Bolien ihnen seine Wohnung und zog zu seinen Eltern in die Maxstraße 12. Hier wurde er am 13. Oktober 1944 von der Geheimen Staatspolizei festgenommen und in die „Rote Burg” das Polizeipräsidium am Alexanderplatz, gebracht. Vermutlich um sich der Folter und dem drohenden Verrat seiner Kontakte zu entziehen, stürzte er sich am folgenden Tag, dem 14. Oktober 1944, aus dem Fenster. Von : https://www.stolpersteine-berlin.de/de/maxstr/12/willi-bolien
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